Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Kirchenmusik,
aus Norwegen stammt unser heutiges Musikstück: Die Suite für Streichorchester "Aus Holbergs Zeit" op. 40 von Edvard Grieg.
Anlässlich des 200. Geburtstags des Dichters Ludvig Holberg im Jahr 1884 begann Grieg mit seiner Komposition an der Suite im alten Stil als Huldigung an den norwegisch-dänischen Lustspieldichter, der auch als „Molière des Nordens“ bezeichnet wurde. Er konzipierte die Suite zunächst als Klavierstück und stellte sie im Sommer 1884 in Lovhus fertig, hatte jedoch bereits die Bearbeitung für Streichorchester im Kopf, die 1885 erfolgte.
In der Holberg-Suite verbindet Grieg barocke Elemente mit einer für die damalige Zeit modernen Prägung: Die französische Tanzsuite, wie sie Couperin, Rameau und Bach pflegten, dient als Grundlage; der französische Klassizismus und die Tonsprache der Romantik hingegen fließen als zeitgemäße Elemente ein. Grieg ließ hier barocke Tanzsätze nicht nur dem Namen nach aufscheinen, sondern auch im Charakter; „eine gute Übung“, wie er sagte, „seine eigene Persönlichkeit zu verstecken“.
Griegs Holberg-Suite gehört noch heute zu den beliebtesten Stücken für Kammerorchester und zählt zum Standardwerk des Repertoires, das ebenso brillante Tutti wie anspruchsvolle Soli enthält (beispielsweise das abschließende Rigaudon, das man auch das „Grab des Konzertmeisters“ nennt).
Drei Konzertmitschnitte stelle ich Ihnen heute gerne zur Auswahl, zunächst mit dem Nederlands Kamerorkest, aufgezeichnet am 27. November 2016 im Amsterdamer Concertgebouw:
www.youtube.com/watch
Die Streicher des Kölner Gürzenich-Orchesters spielten Griegs Suite "Aus Holbergs Zeit" am 27. Oktober 2020 in der Kölner Philharmonie:
Und zuletzt noch eine sehr mitreißende Aufführung mit dem Camerata Nordica String Orchestra:
www.youtube.com/watch